Das kleine Glück einer Lehrerin

von Gast
07. Oktober 2020

Das kleine Glück einer Lehrerin

Mehrtägige Schulausflüge sind immer eine große Sache, vor allem organisatorisch. An alles zu denken ist eigentlich gar nicht möglich und es ist jedes Mal wieder überraschend, welche Herausforderungen plötzlich doch noch auftreten können.

So geschehen bei den Kennenlerntagen der 5a: Über Wochen ist das Wetter einigermaßen stabil und recht freundlich. Geplant ist deshalb ein Ausflug auf den Berg mit Wanderung, Klettersteig und Spielen am See – die Wildseeloderhütte in Fieberbrunn scheint wie geschaffen dafür!

Alles ist gebucht, das Programm steht und die Eltern sind informiert. Und dann, nur wenige Tage vor Start: Der Wetterbericht meldet einen Wintereinbruch, genau während unseres geplanten Trips! Die Aufregung auf allen Seiten ist groß und es wird hektisch: Sollen wir verschieben? Können wir umbuchen? Oder sogar kurzfristig absagen? Die zündende Idee: Ein verkürzter Ausflug mit einem statt zwei Tagen Programm, aber mit Übernachtung, denn die ist besonders den SchülerInnen sehr wichtig. Wir hoffen auf ganz viel Glück und trockene Phasen, die Anspannung unter den Lehrerinnen ist aber trotzdem groß.

Der erste Tag läuft super, wir haben eine schöne Zeit miteinander, sogar das Wetter hält. Dann kommt DIE Nacht und ich werde schon um 4 Uhr wach, weil ein schweres Unwetter über uns hinwegfegt. Die Spannung am Morgen steigt: Wie hoch wohl der Schnee liegt? Ich befürchte schon das Schlimmste. Aber wir haben Glück und es regnet nur, und das nicht einmal sehr stark. Nach dem Frühstück beschließen wir schnell aufzubrechen, damit wir „nur“ nass und nicht doch noch eingeschneit werden. Und wieder haben wir Glück, eine kleine Regenpause lässt uns fast trocken die Bergbahn erreichen und wir fahren glücklich bergab.

Alle Eltern sind pünktlich und kurze Zeit später sind alle SchülerInnen abgeholt. Wir Lehrerinnen stehen plötzlich alleine an der Talstation und können unser Glück kaum fassen. Sehr zufrieden und wirklich froh fahren auch wir nach Hause, denn kurze Zeit später schneit es tatsächlich schon bis ins Tal…